Die Versorgung der Hütte mit Lebensmitteln und Brennholz, sowie der Abtransport von Abfällen und Leergut geschieht mehrheitlich mit dem Hubschrauber. Das Abwasser wird in einer modernen Zweikammerfaulgrube zersetzt.
Detailliertere Infos zu einzelnen Themen finden Sie gleich unterhalb!
Anbau SonnenterrasseDer Anbau der Sonnenterrasse konnte im Frühling 2015 in Angriff genommen werden. Durch die Leitung des Architekten Peter Büchel, den Einsatz von Profis der Baugruppe Bristen, Swiss Helicopters, die Mitarbeiter von Heinz Ammann und vielen weiteren freiwilligen Männer des SAC Thurgaus, konnte der Anbau bis Mitte Oktober weitestgehend fertig gestellt werden. |
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KleinkraftwerkSeit Ende 2007 wird die Hütte durch ein Kleinstwasserkraftwerk mit Strom versorgt. Bei einer Leistung von 7.5 kW ermöglicht dies den Betrieb von haushaltüblichen Geräten inklusive Warmwasserversorgung. Die überschüssige Energie wird für die Heizung verwendet. Für den Spitzenenergieverbrauch während dem Kochen und Backen reicht die Energie nicht aus, weshalb die Hütte nach wie vor auf Holz und Gas angewiesen ist. |
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Specksteinofen …unser Energieträger zum Heizen und Kochen. Insgesamt vier Holzöfen verschlingen übers Jahr eine beträchtliche Menge dieser nachhaltigen Energie. In der Gaststube steht ein mächtiger Specksteinofen, worauf man sich gemütlich einnisten kann. Der Tibaherd mit Backofen in der Küche ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber unentbehrlich!
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Propangas …geballte Energie in Form von Propangas benötigen wir ergänzend zum Kochen und Backen. In schweren Stahlflaschen wird es zur Hütte geflogen, ausserhalb der Hütte im Gasdepot gelagert und ans interne Netz angeschlossen.
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Helikopter …vom Etzliboden sind es gut 90 Minuten Fussmarsch. Wenn man davon ausgeht, dass ein Mensch auf seinem Rücken 20 Kilogramm tragen kann, dann würde das bedeuten, dass für einen Ster Holz der Weg zur Etzlihütte 30 mal absolviert werden müsste. Das Maultier würde etwa sechs Mal hin und her gehen. Mit dem Hubschrauber kann noch einiges mehr draufgepackt werden und er fliegt nur einmal.
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Abfallentsorgung …mit dem Abfall zur Entsorgung geht es kaum anders als mit den Lebensmittel nach dem Einkauf. Ausser etwas Kompost und Papier zum Anfeuern wird alles wieder ins Tal transportiert! Mit dem Heli oder auf unseren Rücken! Deshalb sind wir sehr darauf angewiesen, dass unsere Gäste ihren persönlichen Abfall selbst mit ins Tal nehmen und entsorgen.
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Moderne Waschanlage …eine Zweikammer-Fäkalienfaulgrube wurde beim letzten Hüttenumbau im 1999/2000 gebaut. Nebst der neuzeitlich ökologischen Entsorgung hat diese Erneuerung auch mit sich gebracht, dass heute niemand mehr mitten in der Nacht im Freien das WC suchen muss: Im Erdgeschoss findet sich eine moderne Wasch- & WC-Anlage.
2015 wurden vier der fünf offenen Klosetts im Toilettenbereich durch solche mit Wassersiphons ersetzt. Dadurch sollte der bis anhin stinkende Geruch vermindert werden. Ein Not-WC bleibt unverändert für den Fall, dass einmal kein Wasser vorhanden sein sollte.
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Wetterstation …direkt oberhalb der Hütte ist seit Ende 2007 eine topmoderne Wetterstation installiert. Mittels ausgeklügelter Messtechnik werden die wichtigsten Parameter wie Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonnenschein, Niederschlagsmenge, Niederschlagsart und Luftdruck gemessen und im 10-Minutentakt ins Tal gesendet. Diese Anlage ist Bestandteil des Netzes von Jörg Kachelmanns Meteocentrale.
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Telefon …die Telefontechnologie wird über eine Satelittenanlage sicher gestellt. Dies ermöglicht den Betrieb einer normalen Festnetznummer in der Etzlihütte. Um die Kasse oder das Buchubgssystem am laufen zu halten, sind wir ebenfalls via Satelitt mit dem Internet verbunden. Die eher kleine Bandbreite erlaubt keine weiteren Benutzer (Free WiFi).
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Geschichte
Die Hüttenwarte
1913-1917 | Josef Maria Epp |
1917-1953 |
Joseph (1878) und Rosa Epp Baumann aus Herrenlimi, Bruder von Josef Maria |
1953-1999 |
Sepp (1929) & Anni Epp Indergand, Sohn von Joseph Epp |
1999-2000 |
Toni Epp (1963), Sohn von Sepp Epp |
2000-2004 |
Renata Meier & Urs Müller |
2004-2011 | Rita & Christoph Sager |
2011-2021 | Doris und René Bättig |
2021-heute | Rita und Res Streiff |
Josef Maria Epp 1879 – 1917
1913 übernimmt Josef Maria Epp das Amt als erster Hüttenwart der Etzlihütte. Als passionierter Strahler unternimmt er von hier aus seine Strahlertouren. 1917 macht er sich ein weiteres Mal auf um am Piz Giuv nach den begehrten Kristallen zu suchen. Auf dem Abstieg fällt er tragisch einem Steinschlag zum Opfer und bleibt vier Tage und drei kalte Oktobernächte mit gebrochenem Oberschenkel liegen.
Der Geissbub Paul Lussmann bringt drei Tage hintereinander Proviant auf die Hütte, trifft aber den Hüttenwart nicht an dabei. Weil am darauf folgenden Tag jeweils das Essen verschwunden war, beunruhigte ihn das nicht und er vermutete Josef Maria auf seiner Strahlertour. Im Tal ahnte damals niemand, dass zur gleichen Zeit im Zuchthaus zu Altdorf zwei Strafgefangene getürmt und via Etzlihütte ins Bünden geflohen waren. Diese haben sich derweil gütlich getan an den Brosamen auf der Etzlihütte.
Am vierten Tage steigt Josef Epp, der Bruder des Hüttenwarts und Josef Lussmann, frühmorgens zur Etzlihütte auf. Ihnen fällt sofort auf, dass niemand in der Schlafstätte übernachtet hat. Weil die Schürfstellen des Josef Maria bekannt waren, begannen sie sofort am Piz Giuv mit der Suche.
Nachdem er die letzte Nacht unter vierzig Zentimeter Neuschnee ausgeharrt hatte war sein Zustand sehr bedenklich. Mit Hilfe von Trägern wurde Josef Maria auf einer Bahre ins Tal getragen wo er drei Tage später seiner Schwäche erlag. Ein tragisches Ende, wenn man bedenkt welche Umstände eine frühere Rettung verunmöglichten.
Die Schriftstellerin Esther Kissling hat diese Ereignisse auf sehr interessante und unterhaltsame Weise in eine Erzählung verpackt. Als Buch unter dem Namen: «In Bergnot am Schattig Wichel» wurde es 1967 im Sauerländer-Verlag gedruckt. Das Buch liegt auf der Hütte zur Einsicht auf.
Geschichtliches über den Chrüzlipass
Von der Etzlihütte gelangt man in ca. einer Stunde auf den Chrüzlipass, jenem Übergang, der vom Maderanertal nach Sedrun führt. Interessanterweise kann für diesen Pass kein rätoromanischer Name nachgewiesen werden, was für einen neueren nicht allzu bedeutsamen Übergang spricht. Benutzt wurde der Pass von den Pilgern aus dem Tujetsch auf ihrem Weg nach Einsiedeln und zurück. Nicht alle erreichten glücklich das Ziel. Die Geschwister Berther starben am 27. Juni 1794 vor Müdigkeit, Kälte und Schnee auf der Bündnerseite des Passes. Am 24. September 1799 zog ein österreichisches Heer von 2400 Soldaten vom Bündner Oberland über den verschneiten Pass nach Amsteg. Im hinteren Etzliboden schlugen die ermüdeten und geschwächten Soldaten ihr Nachtquartier auf.
Zum Namen: Schon im Mittelalter gab es auf den Passhöhen ein gezimmertes Kreuz als Dank und Mahnung. Heute hält eine vielköpfige Steinmännchen-Familie Wache auf dem Chrüzlipass.
Das Dörfchen auf dem Etzliboden
Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts dürften an die 45 Bewohner im Weiler «Porthüsler» längs der Felswand auf dem linken Etzliufer gelebt haben. Es gab eine Sägerei und eine Schnapsbrennerei. 1896 zerstörte eine Lawine vier Wohnhäuser und sieben Ställe. Die Siedlung wurde deshalb nach und nach verlassen und im Februar 1928 verwandelte schliesslich eine Lawine rund drei Hektaren Weideland in eine Steinwüste. Nur noch wenige Überreste blieben vom einst ganzjährig bewohnten Weiler Porthüsler übrig.
Strahler in der Mittelsteinzeit
Im Auftrag der Abteilung Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Uri führte Anfang September 2020 ein Team von Archäologinnen und Archäologen Grabungen bei der Unteren Stremlücke auf 2800 Meter über Meer durch. Die Funde werden im Rahmen des Projekts «Bergeis» am Institut «Kulturen der Alpen» ausgewertet.
Bereits die Grabung stiess auf breites mediales Interesse: Projektleiter Marcel Cornelissen war am 21. September Gast in der Sendung «Treffpunkt» und am 25. September strahlte «Schweiz Aktuell» einen Beitrag zur Grabung aus.
Kleinwasserkraftwerkes Etzli
Es tönt vielleicht wie ein Schildbürgerstreich, direkt unterhalb einer Starkstromleitung, ein Wasserkraftwerk zu bauen, um die Hütte mit Strom zu versorgen. Das Transformieren des Starkstroms wäre aber weit aufwändiger und teurer.
Auf Müllersmatt, unterhalb der Hütte, wird ein kleiner Teil des Etzlibaches gefasst und durch eine Druckleitung zur Peltonturbine auf Gulmen geführt. Durch die 75m-Wassersäule angetrieben liefert diese mittels Generator ca. 7.5 kW.
Nach rund zwei Jahren Bau- und Probezeit wurde das Kraftwerk am 14. Juni 2009 eingeweiht.
Technische Daten
Wasserfassung | Müllersmatt 1970 m ü. M. Naturnahe Sohlschwelle, Entsanderbecken ca. 4m3, Wasserentnahme 15 l/s |
Druckleitung | Gefälle 75 m, Länge 260 m Kunststoffrohr 140 mm landschaftsschonend im Graben verlegt |
Turbinenschacht | Gulmen 1895 m ü. M. Peltonturbine, Synchrongenerator, Transformator |
Energieübertragung | Erdverlegtes Kabel, Länge ca. 700 m, Übertragungsspannung 1’000 V |
Steuerung | Fernüberwachung und -steuerung via Internet möglich. Regulierung der Turbinenleistung von 20 bis 100%. |
Elektrische Leistung | 7.5 KW |
Bauherr | SAC Sektion Thurgau |
Erbauer | Esotec GmbH, Innertkirchen |
Der SAC Thurgau dankt dem Spender Hugo Bohren und dem Schweizer Alpen Club.
Die SAC Sektion Thurgau ist Besitzerin der Etzlihütte.
Ihr Hauptsitz ist in Frauenfeld. Für die Etzlihütte ist der Hüttenchef Gerhard Vogelbacher verantwortlich.
Link zur Homepage der Sektion Thurgau
Alle Mitglieder der Sektion Thurgau profitieren von einem stark reduzierten Übernachtungspreis.
Co-Präsident
Co-Präsidentin |
Heinz Neeser
Niederwil 6 8500 Frauenfeld Tel. 079 217 81 82 heinz.neeser@bluewin.ch Lisbeth Soppelsa Nelkenstrasse 11 8570 -Weinfelden Tel: 079 246 91 01 lisbeth.soppelsa@bluewin.ch |
Hüttenverwalter | Gerhard Vogelbacher Thundorfestrasse 96 8500 Frauenfeld Tel 079 436 18 75 |
Stamm
Jeden Donnerstag Abend ab 20:30 im Gasthof zum goldenen Kreuz in Frauenfeld. Am Donnerstags-Stamm wird jeweils die Tour des nächsten Wochenendes besprochen. Der Stamm ist aber auch ein Forum um Erfahrungen auszutauschen. Alle sind eingeladen den Stamm zu besuchen um sich gegenseitig kennen zu lernen.