Piz Giuv (Schattig Wichel) 3096m

Strahler zieht er magisch an mit seinem funkelnden Reichtum. Adular, Titanit, Amiant und Apatit. Chabasit, Calcit Chlorit und Rauchquarze wurden hier schon ans Tageslicht befördert und haben den Weg bis ins British Museum gefunden. Noch heute kann mit dem nötigen Know-How oder auch mit etwas Glück ein Fund das Glitzern der Kristalle in die Augen zaubern.
Als Gipfelziel spielt der Schattig Wichel seine Trümpfe vorwiegend im Winter aus. Im Sommer stellt er mit Gletscher- und Felspassagen schon gehobene Ansprüche an seine Besteiger. Interessant ist dieser 3000-er Gipfel vorallem bei einer Überschreitung ins Tujetsch oder zum Oberalppass.

Höhendifferenz: 1044m von der Etzlihütte

über den Spillauibielfirn und E-Grat

Beschrieb:
Anspruchsvolle Hochtour mit Gletscher- und Felspassagen. Gut die Hälfte der Höhenmeter kann man auf ausgetretenen, nicht markierten Pfaden überwinden. Im oberen Bereich steigt man auf dem Spillauibielfirn bis unter den Gratsattel auf. Zwischen dem leichten Ostgrat und dem Gletscher kann die lockere Felsbarriere einige Anforderungen stellen.

Dauer 3 Std. von der Etzlihütte
Schwierigkeit: Keine schwierigen Kletterstellen. Trittsicherheit im oft haltlosen Gelände und das Gehen mit Steigeisen sollten zwingend beherrscht werden.
Material: Steigeisen & Pickel
Karten/Führer: 1:25’000 Amsteg / Clubführer Urner Alpen Ost, Route 618, Seite 271

Route: Von der Etzlihütte steigt man zuerst in westlicher Richtung zum Etzlibach ab und überquert diesen. Am rechten Bachufer gelangt man ins Unter Felleli. Von den zwei markanten Moränen zielt man jetzt auf die grössere, westliche und steigt auf deren Gratkante bis sie fast natlos in eine weitere Moräne in südwestlicher Richtung übergeht. Auch dieser folgt man, bis sie sich und mit ihr die Wegspuren im Geröll verlaufen. Früher oder später hält man jetzt leicht rechts und gelangt auf das Gletschereis des Spillauibielfirns. Auf dem Gletscher steigt man nur leicht rechts haltend direkt unter den tiefsten Punkt des Grates zwischen dem Piz Giuv und dem Hälsi auf.
In leichter Kletterei aber in sehr brüchigem Gestein klettert man nun in den Gratsattel. Jetzt folgt man dem E-Grat, leicht links haltend und erreicht schon nach kurzer Zeit den verdienten Gipfel des Piz Giuv.